Mittwoch, August 3

No. 10


Die Schule ist aus. Ich und meine Freundin nehmen unsere Roller und sausen die Straße runter. Danach schieben wir sie neben uns her und bummeln ein wenig.                      Ich bringe sie nach Hause, wie jeden Tag. Und wie jeden Tag, fragen wir ihre Mutter, ob ich dort bleiben könne. Heute darf ich wieder. Sie hat noch drei kleinere Geschwister, weswegen es immer laut aber auch lustig bei ihr ist. Oft spielen wir mit ihnen zusammen oder meine Freundin spielt mir was auf ihrer Geige vor. 
Nach dem Mittagessen muss ich nach Hause. Auf dem Heimweg denke ich an morgen und freue mich, sie wieder zu sehen. So war das jeden Tag. Und es war ein wunderschönes Gefühl, so jemanden wie sie zu haben. Doch irgendwann war alles vorbei. Einfach so. Sie zog weg.  Neue Wohnung, neue Stadt, neue Schule und neue Freunde. Und ich? Ich war allein. Von nun an gehe ich jeden Tag auf den direkten Weg nach Hause. 
Tja so ist das Leben. 
Wenn ist am schönsten ist und man denkt, es hält ewig, wird es dir genommen. Scheiße verdammt! Und dann. Dann kommt die weiterführende Schule. Neue Schule, neue Leute. Aber neue Freunde? Hier und da einige Freundschaften, mal miteinandergetroffen, oft gestritten. Freunde verloren und wieder gewonnen. Oft gekämpft, geweint. Ja, viel geweint. Ich konnte nie sagen, mit wem ich eigentlich befreundet bin, zu wem ich gehöre. Es ist so schwer gute Freunde zu haben und sie zu behalten. Sie bedeuten nicht nur  Spaß und die ganze Scheiße. Nein! Sie sind auch eine dauernde Aufgabe. Und ich glaube ich bin der  Aufgabe nicht gewachsen. Nicht dafür geschaffen. 
Die letzte Zeit war so toll. Ich habe einige neue Freundschaften geschlossen, was unternommen. Mich mit allen gut verstanden. Und schon wieder. Schon wieder gibt mir das Leben voll eine in die Fresse. Ich versuche aufzustehen. Doch es drückt mich immer tiefer zu Boden. Ich kann nicht mehr. Nicht so. 







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